Gründonnerstag


Die religiösen Führer warten darauf, Jesus eine Falle zu stellen, doch es gelang ihnen nicht. Jesus konzentrierte sich darauf, Menschen von Gottes Reich zu erzählen und seine Jünger auf das Kommende vorzubereiten.

Für Donnerstag plante Jesus das Passahmahl (Mk 14,12-31). Er feierte das Mahl mit den Jüngern und schloss den Neuen Bund. Petrus erfährt, dass er Jesus verleugnen würde. Johannes lag an der Brust des Herrn, ein anderer Jünger würde Jesus verraten. Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen, obwohl er doch ihr Meister ist. Ihr seht, ein gefüllter Abend. Nach diesen Ereignissen geht Jesus mit den Jüngern zum „Garten Gethsemane“, worauf ich hier den Fokus legen möchte. Dort wird Jesus sich den größten Todesängsten stellen.

36 Jesus kam nun mit seinen Jüngern an eine Stelle ´am Ölberg`, die Getsemane genannt wird. Dort sagte er zu ihnen: »Setzt euch hier ´und wartet`! Ich gehe noch ein Stück weiter, um zu beten.« 37 Petrus jedoch und die beiden Söhne des Zebedäus nahm er mit. Traurigkeit und Angst wollten ihn überwältigen,
38 und er sagte zu ihnen: »Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!«
39 Er selbst ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich zu Boden, mit dem Gesicht zur Erde, und betete: »Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.« 40 Als er zu den Jüngern zurückkam, schliefen sie. Da sagte er zu Petrus: »Ihr konntet also nicht einmal eine einzige Stunde mit mir wach bleiben? 41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach.«
42 Jesus ging ein zweites Mal weg und betete: »Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muss, dann soll dein Wille geschehen.« 43 Als er zurückkam, waren sie wieder eingeschlafen; sie konnten die Augen vor Müdigkeit nicht offen halten. 44 Er ließ sie schlafen, ging wieder weg und betete ein drittes Mal dasselbe Gebet.
45 Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte: »Wollt ihr noch länger schlafen und euch ausruhen? Seht, die Stunde ist da, in der der Menschensohn in die Hände der Sünder gegeben wird. 46 Steht auf, lasst uns gehen! Der, der mich verrät, ist da.«                                                                                               
Mt 26,36-46 NGÜ

Jesus nimmt seine drei vertrautesten Jünger Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und teilt ihnen seine Traurigkeit und Ängste über den bevorstehenden Leidensweg mit. Diese drei Jünger hatten auch die besondere Herrlichkeit Gottes auf dem Berg mit Jesus erlebt (Lk 9,37-43). Den Ausdruck „Meine Seele ist zu Tode betrübt“ (V.38) finden wir auch in Psalm 42 und 43, in denen Psalmist auch in der Angst der Gottverlassenheit unter dem Druck der Feinde gebetet hat.  

Jesus bittet die drei Jünger mit ihm wachsam zu sein und zu beten und ist nach dem Evangelium Lukas einen Steinwurf weit weg, als die Jünger seinen inneren Kampf erlebt haben mussten (Luk 22,41).  

Jesus betet auf Knien mit dem Gesicht am Boden zu Gott, als seinen Vater. Jesus ist es nicht egal, ob er leiden oder nicht leiden muss. Er hält gegenüber seinem Vater seine Bitte nicht zurück. Er fragt ob es einen anderen Weg geben kann, als den grausamen und blutigen Tod am Kreuz. Es gibt ihn nicht. Jesus beugt sich dem Willen des Vaters. Das Gebet Jesu schließt das Wissen, dass er der Sohn Gottes ist, ein, aber er vertraut sich dem Willen des Vaters an, auch wenn dies ein stundenlanger Kampf für ihn ist. Danach geht er zu den drei Jüngern (die Paulus später als die „Säulen der Gemeinde“ bezeichnet) und sucht um Beistand, findet ihn aber nicht. Seine vertrautesten Leute haben seinen Kampf verschlafen. Er spricht Petrus an, wir lesen hier keine Antwort. Vielleicht haben die Jünger den Anfang vom Gebet Jesu mitbekommen, aber müssen dann erschöpft eingeschlafen sein, es ging auch auf Mitternacht zu. Jesu' Anliegen ist es, dass die Jünger durchs Gebet nicht in Anfechtung geraten und beständig bleiben können, weil sie durch den Geist Gottes gestärkt werden.

Die Bitten, die Jesus hier äußert finden wir auch im Vater Unser wieder. „...dein Wille geschehe“, „...führe uns nicht in Versuchung (Anfechtung)...“

Im „zweiten Gebet“ sehen wir schon, dass Jesus sich mit seinem Leidensweg auseinandersetzt und anfängt ihn anzunehmen. Er findet ein weiteres mal die Jünger schlafend vor und belässt es dabei, er musst diesen Kampf mit sich selbst ausmachen. Nach dem dritten und selben Gebet sehen wir, dass Jesus die Entscheidung getroffen hat, diesen Weg des Sühnetodes zu gehen und die Rettung der Menschen am Kreuz zu bewirken. Nach dem stundenlang Gebet weckt Jesus seine Jünger. Jesus wird jetzt durch die sündigen, fehlerhaften Menschen verraten, verhaftet und dem Tod ausgeliefert werden.  

Und was macht Jesus?  

Er ergreift wieder die Initiative und geht sogar auf die römischen Soldaten und Judas zu, die nach Joh. 18,6 erst einmal vor der Erscheinung Jesu zurückweichen. Sein Blick richtet sich auf Judas, der ihn verraten wird. Wie traurig muss Jesus um Judas gewesen sein, der ihn einige Jahre begleitet und mit dem er viel erlebt hatte.  

Wenn wir Jesus in unserem Leben aufgenommen haben, können wir ebenso auf den Beistand des Heiligen Geistes hoffen, sodass wir erwartungsvoll und hingebungsvoll beten können und die Kraft bekommen, Gottes Wege zu gehen.  

Wie Jesus dürfen wir unseren himmlischen Vater unsere Ängste und unsere Trauer mitteilen.  

Jesus hat damals in der Wüste die angebotene Weltherrschaft ausgeschlagen, um über die Menschen ohne Gott zu herrschen. Jetzt sagt er freiwillig JA zu seinem Sühnetod am Kreuz, der die Trennung zwischen Gott und dem einzelnen Menschen auflöst.  

Am Ende des Gebets im Garten Gethsemane steht Jesu' JA für dich und mich und somit für all jene die die Erlösung Jesu und das Angebot zur Gemeinschaft mit Gott im Glauben annehmen.





Christliche Missionsgemeinde
Diepholz